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Teufelskreis Dürre und Hitze
Die diesjährige Dürre ist Ursache und Wirkung des heißen Sommerwetters zugleich. Das Zusammenspiel aus Trockenheit und extremer Hitze ist dabei in diesem Sommer seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in Deutschland einmalig. Aktuell steht mit Temperaturen von regional deutlich über 35 Grad die nächste intensive Hitzewelle in Deutschland vor der Tür.
Dürre und Hitze verstärken sich in diesem Sommer in Deutschland und ganz Europa in ihren Ausprägungen gegenseitig. Besonders auffällig ist dabei die geringe Luftfeuchtigkeit. Durch die ausgetrockneten Böden verdunstet kaum noch Wasser und auch die Vegetation gibt unter Trockenstress kaum noch Feuchtigkeit ab. Die Energie, die normalerweise für die Verdunstung von Wasser aufgebracht wird, geht nun in die Erwärmung der Luft über. Bei trockenen Böden wird es demnach heißer. Heißere Luft fördert wiederum eine schnellere Austrocknung und Regen bringende Wetterlagen werden bei niedriger Luftfeuchte unwahrscheinlicher. Dieser Effekt nennt sich positive Rückkopplung und ist in der Klimawissenschaft vor allem beim Schmelzen des Arktischen Meereises bekannt. Hier nimmt das zum Vorschein kommende, dunklere Meerwasser mehr Wärmeenergie auf, wodurch noch mehr Eis schmilzt.
Rekordwerte bei der Luftfeuchtigkeit
„Die Luft ist in diesem Sommer knochentrocken. Im Juli wurden mit teilweise unter 15 Prozent bereits neue Rekordwerte bei der relativen Luftfeuchtigkeit gemessen – so zum Beispiel vor zwei Wochen in Köln oder Magdeburg. Das Thermometer zeigte dabei 38 Grad an. So eine trockene Hitze kennt man eher aus der Sahara“, schildert Björn Goldhausen, Meteorologe und Pressesprecher von WetterOnline. Mit einer mittleren relativen Luftfeuchtigkeit von rund 61 Prozent ist die Luft in diesem Sommer in Deutschland so trocken wie noch nie seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Im Schnitt liegt sie rund 10 Prozent darüber. Selbst in heißen und trockenen Jahren wie 2003 oder 2018 war die Luft feuchter als in diesem Jahr.
Trockenheit könnte bis in den Herbst andauern
„Derzeit deutet nicht viel darauf hin, dass dieser Teufelskreis in der nächsten Zeit unterbrochen wird. Die Tiefs machen weiter einen großen Bogen um Deutschland und die Hitze breitet sich sogar wieder weiter nach Norden aus. Im Laufe dieser Woche werden zwar gebietsweise kräftige Gewitter auftreten, die lösen das Problem der Dürre allerdings nicht“, so Goldhausen. Derzeit ist die Hälfte von Europa von der Trockenheit betroffen. Eine Linderung würde nur eine grundlegende Umstellung der Wetterlage mit flächendeckenden Niederschlägen bringen. Aufgrund der beschriebenen komplexen Verzahnung von Hitze, Dürre und den trockenen Böden ist mit einer Linderung der Dürre wahrscheinlich frühestens im Herbst zu rechnen.
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