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Die Uhr für den Winter tickt
Egal wie wir es drehen und wenden, die Tage des Winters sind gezählt und das nicht nur aufgrund der unwinterlichen Wetteraussichten. Damit ist klar, dass es nicht ums Wetter geht. Die Sonne steht nun jeden Tag ein bisschen höher und die Tageslänge wächst in den kommenden Wochen immer schneller. Winterwetter im Flachland hat es somit zunehmend schwer.
„Ticktack, ticktack…wenn man genau hinhört, dann hört man die Uhr des Winters schon leise ticken. In den kommenden Wochen wird dieses Ticken noch deutlich lauter. Und daran ist nicht etwa das Wetter schuld, was ja unwinterlicher kaum sein könnte, sondern vielmehr die geneigte Erdachse, die sich jetzt unaufhaltsam wieder der Sonne zuwendet“, erklärt Björn Goldhausen, Meteorologe und Pressesprecher von WetterOnline.
In den zunehmend kürzer werdenden Nächten hat die Luft somit weniger Zeit sich abzukühlen und die immer höher steigende Sonne lässt auch die Globalstrahlung besonders ab Februar deutlich ansteigen. Dadurch kann eine Schneedecke selbst bei leichtem Frost tagsüber schon anfangen zu tauen.
Dem imaginären Winter geht’s an den Kragen
Bis Ende Januar nimmt die Tageslänge im Süden um eine und im Norden Deutschlands sogar schon wieder um fast anderthalb Stunden zu. Die Sonne steht dann schon wieder 5 Grad höher über dem Horizont als noch Anfang Januar. In sechs Wochen sind die Tage schon über zwei Stunden länger und die Sonne steht über 10 Grad höher, Ende Februar haben wir schon 3 Stunden gewonnen und 16 Grad. Somit hat die Sonne mehr und mehr Kraft und die Wahrscheinlichkeit für nachhaltiges Winterwetter im Flachland sinkt von Woche zu Woche.
Eine Rückkehr von Schnee und Frost ist natürlich noch längst nicht ausgeschlossen. Im Februar und selbst im März sind durchaus noch hochwinterliche Wetterlagen möglich. Je höher die Sonne aber steigt, umso besser müssen die meteorologischen Bedingungen passen.
Wetterlage aktuell alles andere als winterlich
Durch den Blick auf die aktuelle Wetterlage wird das Ticken eher noch lauter. Eine Umstellung auf winterliches Wetter lässt sich nämlich auch in dieser Woche beim besten Willen nicht ablesen. Stattdessen rauscht in einer westlichen bis südwestlichen Strömung ein Atlantiktief nach dem anderen mit milder Luft im Gepäck durch. Höchstens in den Gipfellagen der Mittelgebirge gibt es vorübergehend mal ein paar nasse Schneeflocken. Die Alpen bekommen besonders über 1000 Meter Höhe hingegen einiges an Neuschnee ab. Damit es jedoch im Flachland winterlich wird, müsste der Wind auf Nord oder Ost drehen. Das ist aktuell aber nicht in Sicht. Sollte sich die Wetterlage auch in der zweiten Januarhälfte nicht umstellen, könnte uns nach jetzigem Stand stattdessen ein rekordmilder Januar ins Haus stehen.
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