Mehr Regen mit „Elektroschocks“

In den Vereinigten Arabischen Emiraten regnet es zu wenig. Daher setzen die Scheichs auf künstlichen Regen. Diese Art der Wetterbeeinflussung gibt es schon lange, neu ist nur die Methode.
Wetterbeeinflussung in Dubai
Regen gibt es in Dubai selten – gerade einmal knapp 100 Liter pro Quadratmeter im Jahr.
Quelle: WetterOnline (bei Verwendung bitte angeben)

Drohnen als Regenmacher

Mehr als 90 Prozent der Gesamtfläche Dubais ist Wüste. Folglich regnet es wenig. Und genau das soll mittels einer neuen Technologie geändert werden. In Dubai wird aktuell eine neue Methode ausprobiert, die mithilfe der britischen Universität Reading entwickelt wurde. Dabei werden Drohnen eingesetzt. Björn Goldhausen, Pressesprecher und Meteorologe von WetterOnline, erklärt: „Voraussetzung zu dieser Art der künstlichen Erzeugung von Regen sind allerdings Wolken, die es selbst in den Emiraten immer wieder gibt. Ziel ist es, die kleinen Wolkentropfen mittels Drohnen elektrisch aufzuladen, sodass sie sich gegenseitig anziehen und zu größeren Tropfen zusammenwachsen. Diese sind dann groß genug, um als Regen zu Boden zu fallen, ohne dabei zu verdunsten.“
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Voraussetzung zu der künstlichen Erzeugung von Regen sind Wolken.
Quelle: WetterOnline (bei Verwendung bitte angeben)

Nachweis erfolgreicher Wettermanipulation fraglich

Laut Berichten des dortigen Wetterdienstes sind in Dubai die Regenfälle Mitte Juli 2021 auf das „cloud seeding“ (Wolkenimpfen) zurückzuführen. „Zumindest wurden Videos mit Regenfällen mit dem Hinweis auf die Wolkenimpfung veröffentlicht. Ob der Regen aber mittels Wettermanipulation entstanden ist oder auch ohne diese gefallen wäre, lässt sich schwer nachweisen“, merkt Goldhausen an und erklärt, wie viel es vor Ort ohne Fremdeinwirkung regnet: „Dubai als Teil der Vereinigten Arabischen Emirate kommt gerade einmal auf knapp 100 Liter pro Quadratmeter an Regen im Jahr. Zum Vergleich: Bei uns sind es meistens 500 bis 800 Liter.“

Forschungsgegenstand Regenerzeugung

Das Projekt der elektrostatischen Aufladung der Wolkentropfen ist übrigens nur ein Teil von insgesamt neun Projekten zur künstlichen Regenerzeugung in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Goldhausen erläutert: „Wie viele andere Länder auch, erproben die Emirate schon seit Jahrzehnten Technologien, Regen künstlich zu erzeugen. Besonders verbreitet ist dabei das Wolkenimpfen mittels Silberjodid, Trockeneis oder Stickstoff. In vielen Ländern, wird Geld in die künstliche Regengewinnung gesteckt. Darunter sind zum Beispiel die USA und China. Auch bei uns wird versucht, das Wetter zum Beispiel mittels Hagelfliegern zu manipulieren. Nachweisbar ist der Nutzen jedoch nicht.“