Wintergruß im Flachland

Von Nordosten her wird es im Verlauf der Woche deutlich kälter. Die milde Luft hält von Südwesten her allerdings dagegen. Im Übergangsbereich der beiden Luftmassen können am Freitag und Samstag erste nasse Flocken rieseln.

Wintergruß im Flachland

Europa hat sich in den vergangenen Jahrzehnten stärker als alle anderen Kontinente erwärmt. Quelle: Shutterstock

Gegen Ende der Woche deutet sich der erste Schneefall bis in tiefe Lagen an. Wo genau es eine weiße Überraschung gibt, ist noch unsicher. Die Wahrscheinlichkeit für den ersten Schnee ist im Nordosten am größten. Davon betroffen wird jedoch voraussichtlich nur ein schmaler Streifen sein, in den meisten Landesteilen bleibt es eher bei Regen.

 

„Wer jetzt noch keine Winterreifen aufgezogen hat, sollte die kommenden Tage dafür unbedingt nutzen, besonders wenn man im Nordosten des Landes wohnt. Denn dort ist die Wahrscheinlichkeit für einen frühen Wintergruß nicht gerade gering. Wie immer beim ersten Schnee werden sich dann viele wieder verwundert die Augen reiben, weil die Flocken vermeintlich überraschend kamen“, so Björn Goldhausen, Meteorologe und Pressesprecher von WetterOnline.

Kräftemessen zwischen Herbst und Winter

Ursache für die spannenden Aussichten ist ein Kräftemessen zwischen Herbst und Winter direkt über Deutschland: Ein Hoch über Skandinavien geht mit frühwinterlicher Kaltluft an den Start und tritt gegen das Islandtief mit milder Atlantikluft an. Die Kontrahenten weichen kaum von der Stelle und somit ist Deutschland zweigeteilt mit Werten um den Gefrierpunkt im Nordosten und 10 Grad im Südwesten. Im Übergangsbereich der Luftmassen stehen sowohl Feuchtigkeit als auch kalte Luft zur Verfügung und es kann schneien.

Mittelgebirge noch schneelos

Durch das zuletzt sehr milde Wetter war Schnee bisher auch in höheren Lagen kein Thema. Selbst die Zugspitze misst mit gerade einmal zehn Zentimetern nur eine dünne Schneedecke. In den vergangenen Jahren war das jedoch eher die Regel anstatt einer Ausnahme. Winterliche Verhältnisse mit Schnee bis ins Flachland gab es Mitte November zuletzt 2016. Im Wochenverlauf steigt die Wahrscheinlichkeit für den ersten Winterhauch besonders vom Harz bis zum Erzgebirge etwas an, vielfach ist die Luft allerdings noch zu mild und es bleibt bei Regen.

Eintagsfliege oder Fingerzeig Richtung Winter?

Generell kann man sagen: Ein paar nasse Flocken machen noch keinen Winter. Die milde Luft des Islandtiefs ist auf dem Vormarsch und lässt den Schnee wohl schnell wieder schmelzen. Eine winterliche Wetterlage für weite Landesteile ist noch nicht in Sicht. Die Kaltluft über Nordosteuropa bleibt aber in Reichweite, sodass weitere nasse Flocken zumindest nicht ausgeschlossen sind.